Aufgrund des pandemiebedingten Homeoffices, hab ich viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht. Für mich ein idealer Zeitpunkt, um sich einen Stubentiger als Haustier zuzulegen, da er sich so besser an mich gewöhnen und ich mehr Zeit mit ihm verbringen konnte. So kam die kleine Cosima aus dem örtlichen Tierheim als neues Familienmitglied zu uns.
Nach der Kastrierung sollte Cosima die Freiheiten eines Freigängers genießen, es musste also eine Katzenklappe her. Da es in der Nachbarschaft weitere Katzen gibt und des Nachts auch regelmäßig Marder unsere Kfz einer Inspektion unterziehen, sollte es eine Katzenklappe mit Mikrochip sein, die auch wirklich nur unserer Katze den Zutritt gewährt. Aber wenn schon mit Mikrochip, warum dann nicht gleich Smart? Gibt es sowas?
Also begab ich mich auch die Suche nach einer smarten Katzenklappe und wurde fündig mit der SureFlap Mikrochip Katzenklappe Connect von Sure Petcare. Es gibt sie in zwei Größen: der SureFlap Katzenklappe Connect und der etwas größeren SureFlap Haustierklappe Connect. Die Katzenklappe ist für normal große Katzen ausreichend. Wer eine besonders große Katze oder einen Chonker besitzt, sollte ggfs. anhand der Maße auf der Webseite prüfen, ob er mit der Haustierklappe besser beraten ist. Ebenso sollte Besitzer von kleinen Hunden zur Haustierklappe greifen.
Voraussetzung ist in jedem Fall, dass die Katze gechippt wurde oder ein entsprechendes Chip-Halsband trägt. Damit funktioniert die Katzenklappe wie eine klassische Chip-gesteuerte Klappe. Sie öffnet sich nur, wenn sie einen ihr bekannten Chip registriert. Ungebetene Gäste und Mitesser müssen draußen bleiben. Soweit so gut, doch was macht die Klappe von Sure Petcare zu einer smarten Klappe?
Bei vielen günstigen Chip-Klappen sitzt der Chip-Scanner nur außen, d.h. nach draußen darf alles, nur rein wird selektiert, was für eine nicht smarte Klappe auch Sinn macht. Doch bei unserer smarten Klappe funktioniert die Chiperkennung in beide Richtungen. Das ermöglicht zum einen eine gezieltere Steuerung wer raus darf, wenn man beispielsweise mehrere Katzen hat, von denen einige Freigänger sind, andere nicht. Oder wenn eine der Katzen aufgrund einer Verletzung das Haus vorerst nicht verlassen sollte. Oder wenn man bei aufziehendem Sturm oder Gewitter aus der Ferne die Katzen vorübergehend einsperren möchte. Oder einfach nur, weil man in der App sehen möchte, wann welche Katze das Haus verlassen oder betreten hat.
Man kann auch unabhängig vom Sperrmodus eine Katze als Wohnungstier einrichten, d.h. sie darf nicht raus, sondern nur rein, falls sie auf anderem Wege doch mal nach draußen gelangt. Und man kann Sperrzeiten festlegen, zu denen die Tiere das Haus nicht verlassen (aber weiterhin betreten) dürfen, wenn man seine Katze z.B. nur tagsüber raus lassen möchte. Natürlich kann man in der App auch den Ort des Tieres ändern, falls man es zur Tür raus oder reingelassen hat.
Neben diesen smarten Funktionen, gibt es auch einige nützliche Informationen in der App zu sehen. Auf der Startseite sieht man, wann die Katze zuletzt drin war und wieviel Zeit sie heute schon im Freien verbracht hat. Unter Chronik kann man genau sehen, wann welche Katze die Klappe in welcher Richtung durchschritten oder auch nur durchgesehen hat. Auf der Berichte-Seite sieht man unter Aktivitäten im Stundendiagramm auf Tagesbasis, wann die Katze draußen und drinnen war. Sehr schön kann man hier mehr über die Gewohnheiten seiner Katze lernen. Und unter Dauer erfährt man, wieviel Zeit die Katze pro Tag, Woche, oder Monat im Freien verbracht hat.
Natürlich kann man sich auch Push-Nachrichten aufs Handy schicken lassen, wenn der Stubentieger die Klappe durchschreitet, wobei diese bei mir nicht immer zeitnah kamen, sondern auch schon mal, nachdem die Katze bereits 1 oder 2 Minuten im Haus war.
In der App kann man auch weiteren Personen per Einladung Zugriff auf die Klappe gewähren. Dabei kann man aus drei Berechtigungsstufen wählen: Nur-Anzeige-, Kontroll- und Administrator-Modus.
Wie funktioniert das Ganze nun bzw. was brauche ich dafür?
Wie gesagt braucht man die SureFlap Katzenklappe Connect oder die SureFlap Haustierklappe Connect von Sure Petcare. Ganz wichtig ist der Namenszusatz Connect, denn es gibt die Klappen auch ohne die Smarten Funktionen. Zusätzlich benötigt man den Hub. Er stellt das Bindeglied zwischen Klappe und Internet/App dar. Der Hub verbindet sich per Funk mit der Klappe, sollte also nicht weiter als 10m entfernt von der Klappe aufgestellt werden. Der Hub selbst wird per LAN-Kabel an euren Router oder Switch angebunden. Klappe und Hub gibt es sowohl einzeln, als auch als Bundle gemeinsam.
Und natürlich benötigt man ein Smartphone oder Tablet, für die App. Diese ist sowohl für Android als auch für Apple verfügbar. Die Einrichtung mittels App klappte bei mir problemlos.
Wer mich kennt, weiß, dass an dieser Stelle noch nicht Schluss war, sondern dass ich auch versucht habe, die Katzenklappe in mein Smart-Home System einzubinden. Dazu habe ich einen sureflap ioBroker-Adpater geschrieben, der es erlaubt, den Status von Hub und Klappe auszulesen und den Aufenthaltsort der Katze zu lesen und zu setzen. Außerdem kann man über den Adapter auch den Sperrmodus der Klappe steuern, sowie die Sperrzeiten ein- und ausschalten.
Das ermöglicht es mir z.B. den Aufenthaltsort meiner Fellnase auf meinem MagicMirror anzuzeigen. Und ich kann Alexa Bescheid geben, dass ich die Katze über die Tür reingelassen habe und sie den Standort aktualisieren soll.
Ich habe die Katzenklappe Connect von Sure Petcare jetzt über 1 Jahr und bin insgesamt sehr begeistert. Bis auf die gelegentlichen Verzögerungen bei den Push-Nachrichten, kann ich nichts Negatives berichten. Im Gegenteil, hier hat sich eine Firma wirklich mal Gedanken gemacht, um ein nützliches und innovatives Produkt von guter Qualität auf den Markt zu bringen. Jedem technikbegeisterten Tierliebhaber, kann ich diese Klappe nur ans Herz legen.
Übrigens bietet Sure Petcare noch weitere interessante Produkte an, so z.B. auch einen smarten SureFeed Futterautomat Connect. Zu dem kann ich aktuell noch nicht sagen, plane aber, mir diesen auch zuzulegen und werde dann ggfs. auch darüber berichten und diesen in meinen ioBroker-Adapter integrieren.
Hallo,
habe deinen Adapter auch im Einsatz. Wo genau kann ich den hier Sperrzeiten setzen?
Hi,
aktuell kann man die Ausgangssperre mit dem Adapter nur ein- und ausschalten.
Setzen muss man die Sperrzeiten Zeiten zuvor in der App.
Die Zeiten auch im Adapter konfigurieren zu können, steht noch auf meiner TODO-Liste.
VG
Sickboy
Hi, ich habe eine SureFlap Connect mit Hub im Einsatz. Was genau muss ich tun, um mit Alexa den Aufenthaltsort meiner beiden Katzen setzen zu können? VG MiPf
Hi,
das ist nicht trivial, da die Firma Sure Petcare keinen eigenen Alexa Skill anbietet und man selbst Hand anlegen muss. Ich habe die Sureflap Klappen in mein eigenes Smart Home Ökosystem integriert. Dazu verwende ich die ioBroker IoT-Plattform, für die ich einen Sureflap Adapter geschrieben habe, siehe Link im Artikel. Außerdem werden mindestens der Alexa-Adapter und der Cloud IoT-Adapter benötigt. Man braucht einen ins lokale Netz eingebundenen Server auf dem iobroker läuft, sowie grundlegende Skript- oder Programmierkenntnisse um alles ein zu richten und miteinander zu verbinden.
VG
Sickboy
Ah ok, ioBroker war das Stichwort. Soweit möchte ich nicht gehen, obwohl die Sprachsteuerung für die Klappe ganz nett wäre.
Danke für die Erklärung.
VG MiPf